Wenn Hunger nicht das Problem ist

Nach dem Ende des Lebe leichter Kurses sind nun schon ein paar Wochen vergangen, und ich wollte bewusst noch einige Zeit abwarten, um auch das „Danach“ mit in meinen Erfahrungsbericht einfließen lassen zu können.

Eigentlich hatte ich die ganzen Themen rund ums Abnehmen gründlich satt. Schon zu oft hatte ich Kilos gehen und wieder kommen sehen. Resignation und absoluter Unwille mich mit jeglicher Art von Diät zu beschäftigen, war das Ergebnis all dieser zu Beginn hoffnungsvollen Versuche, Gewicht zu verlieren. Demnach war auch meine Motivation, als mich eine gute Freundin fragte, ob ich nicht Lust hätte, beim Kurs LL mitzumachen gleich null. Nach mehrfachem Fragen seitens dieser Freundin (Danke Sonni!!!), entschied ich mich dann doch einfach mal hinzugehen und mir das anzuhören.

So saß ich dann auch am ersten Abend entsprechend in der Runde, eher lustlos und äußerst kritisch. Schon seit Jahren habe ich mich auf die verschiedenste Art und Weise mit dem Thema Abnehmen beschäftigt, auch waren mir meine Muster bekannt, die mich zum zu viel essen bewegten, was kann ich also bei LL noch dazulernen? Nach dem erstenTreffen war mein Gedanke: Ein Teller pro Mahlzeit, ca. 5 h Essenspause, viel Trinken, eine halbe Stunde Bewegung pro Tag, mir alles längst bekannt, so ungefähr schaut doch meine Realität aus, und trotzdem gehe ich bei 174 cm schwer auf 90 Kilo zu. Auf diese Weise werde ich sicher nichts abnehmen.

Mit gemischten Gefühlen begann ich auf den einen Teller und den Rest zu achten. Ein Hoffnungsfunke. doch noch ein paar Kilos verlieren zu können, keimte auf. Und wie wurde ich in vielerlei Hinsicht belohnt!

Die Kilos schwanden obwohl ich 3 mal am Tag alles essen durfte, was meine Familie auch aß. Kein “nur Quark und Gemüse“ essen dürfen, während Tischnachbarn in knusprige Brötchen bissen, war für mich ein absolutes Novum. Meiner Meinung nach ist es genau dieses Novum, was mich bei LL überzeugte, auch längerfristig Erfolg haben zu können. Sich gedanklich bei der Essensplanung, beim Einkauf, der Essenszubereitung und beim Essen hauptsächlich mit der Auswahl an mageren, kalorienreduzierten Lebensmitteln zu beschäftigen, signalisierte mir immer wieder ein Mangelempfinden. Ein regelrechtes Loch von Bedürfnissen, das im Laufe einer Diät zu einer Grube heranwuchs, entstand, die in einen gierigen Heißhunger münden, der dauerhaft kaum zu bändigen ist.

Essen zu dürfen, was alle am Tisch essen ohne schlechtem Gewissen, lässt erstmals auch Genuss zu, der hier noch gar nicht zur Sprache kam. Schon allein das Einkaufen an sich, nach Lust und Laune und dem Fokus darauf. ganz besondere Lebensmittel auszusuchen für die ganze Familie, beschert nicht nur die besondere Vorfreude auf das Essen, es befriedigt den „Hunger“ auf ganzer Linie. Die „Wartezeit“ auf das nächste Mahl wird zum Kinderspiel, lässt den Geist die Energie auf das lenken, was zu tun ist, anstatt darüber zu kreisen, was kalorienarmes, mageres man wohl in der Zwischenzeit verspeisen könnte. Das ist auch Grund warum LL kein Querverweis auf Light-Produkte nötig hat.

Es kommen schwache Stunden, zu eingefahren sind die alten Muster wie Traktorspuren auf einem Acker, aber sowohl die wöchentlichen Treffen mit dem Austausch der anderen Teilnehmer wie auch die zuträglichen Themenvorträge helfen gut dabei weiterzumachen.  Und auch die vielen Mahlzeiten die satt und zufrieden machen tun ihres dazu, weiter auf dem Pfad zu bleiben. Vom Erfolg auf der Waage ganz zu schweigen. Und es wirkt nach!

Mein Lieblingssatz. der mir persönlich oft hilft, lautet: „Wenn Hunger nicht das Problem ist, kann Essen nicht die Lösung bieten.“ Was zur Frage führt, was brauche ich jetzt wirklich, was kann ich mir tatsächlich Gutes tun. Man kommt sich selbst auf die Spur und lernt Muster zu durchbrechen, um der Nahrungsaufnahme einen anderen, gesunden, genussvollen Stellenwert zu geben.

Das ist es, was Menschen brauchen, die mit ihrem Gewicht kämpfen. Erstaunlich einfach, erstaunlich günstig, erstaunlich erfolgreich.

Herzlichen Dank dem LL Team Karlsruhe und den beiden Autorinnen

Eure Monika H.