In meinen Kursen berichte ich beim Thema Lebe bewegt gerne von meinem Weg zum Laufen.
Meinen Teilnehmerinnen tut es gut zu hören, dass auch ich früher der totale Laufmuffel war. Die meisten ersten Erfahrungen sind ähnlich. Man bekommt Seitenstechen, hechelt sich eins ab und die Gelenke und Füße schmerzen. Das macht keinen Spaß. Der Grund, so sehe ich es heute, ist dass man oft einfach viel zu schnell anfängt.
Herbert Steffny hat in seinem „Das große Laufbuch“ Pläne ausgearbeitet mit denen es wirklich jeder mit Freude und Erfolg schaffen kann.
Immer wieder meinte die eine oder andere Lebe- leichter- Teilnehmerin, dass sie es doch eigentlich ganz gerne mal probieren würde, es aber alleine nicht anfangen möchte. Also habe ich aus allen Kursen diese Interessentinnen zusammen getrommelt und einen Lauftreff gegründet.
Damit wir nicht einfach so ins Blaue trainieren, war unser Ziel von Anfang an, zum Jedermannlauf in Emmendingen so fitt zu sein, dass wir die 4 km in 30 Minuten schaffen können.
10 Wochen trainierten 13 Frauen jeweils 1x zusammen und 2 x alleine pro Woche.
Gemeinsam haben wir uns von anfangs 9×2 Minuten Woche für Woche gesteigert.
Den Jedermannlauf dabei als Ziel vor Augen zu haben, hat die Gruppe gut voran gebracht. Schließlich ist dies auch ein Leitsatz aus dem Lebe leichter Buch. „Nur wer ein Ziel hat, weiß wo er ankommen möchte.“
Ein Lauf ist mit dem Weg zum Wunschgewicht sehr gut zu vergleichen.
Die Strecke steht fest. Voller Energie steht man am Start und freut sich, wenn es endlich losgeht.
Die ersten wichtigen Etappen sind schnell erreicht und man ist von seinem Erfolg geradezu beflügelt. Nach einer Zeit merkt man die Anstrengung. Vielleicht realisiert man, wieviele andere schon an einem vorbei gezogen sind. Erste Zweifel kommen hoch. „Was mache ich hier eigentlich“
„War das Ziel doch zu hoch gesteckt“. Dann schiebt man die Gedanken beiseite. „Nein ich weiß, was ich kann. Ich werde es schaffen. Ich liege gut in der Zeit. Die Hälfte habe ich schon hinter mir.“
Gut ist es, wenn man nicht alleine läuft und sich gegenseitig unterstützen und puschen kann. Der Durchhänger kommt ja nicht bei allen gleichzeitig. Weil man den Anschluss nicht verlieren möchte, wird man vom Tempo der Anderen mitgezogen.
Schließlich wird es noch mal richtig zäh. Die letzten 1,5 km scheinen endlos zu dauern.
Bei der Hitze hatten die zwei Frauen, mit denen ich am Schluss gelaufen bin doch sehr zu kämpfen. Bei Beiden gab es den Moment in dem sie fast aufgegeben hätten. „In 10 Minuten ist alles vorbei und dann denkst du für den Rest deines Lebens an diesen Tag“
„Gleich sind wir an der Wasserstation, dann tanken wir auf und schaffen den Rest!“
„Im Park steht deine Familie, bis dahin schaffst du es auf jeden Fall und in der letzten Kurve vor dem Ziel wartet dein Mann!“
Und so ging es Schritt für Schritt weiter. Für eine der Beiden haben die Kräft sogar noch für einen Endspurt gereicht und mit der Anderen bin ich Hand in Hand als letze durchs Ziel gelaufen. Wir waren alle unter 30 Minuten. Im Ziel floss die eine oder andere Träne und dabei haben wir alle gestrahlt.
Auch beim Abnehmen kommen diese Momente, wo man alles hinschmeißen möchte, wo das Ziel noch so weit weg scheint. Dann ist es wichtig Gleichgesinnte (oder einen Coach) an seiner Seite zu haben, die ihre Erfahrungen gerne teilen und neu motivieren können.
Am Ziel sind all diese Momente vergessen. Blickt man zurück, ist der Weg irgentwie viel kürzer geworden. Es gibt neues Selbstvertrauen ein Ziel erreicht zu haben.
Heikes Blog